Seit den letzten Monaten im Jahr 2018 arbeitet in Belgien eine kleine Gruppe innerhalb der Sektion für Schöne Wissenschaften. Sie besteht aus vier Mitgliedern. Es sind Christine Gruwez, Elze Rens, Vera van Ighem und Wilbert Lambrechts. Da Elze Rens schon in einem fortgeschrittenen Alter ist, kann sie aus gesundheitlichen Gründen meistens nicht dabei sein, aber sie gehört im Geiste sehr wohl dazu, man kann sogar sagen: sie gehört dadurch «noch mehr» dazu. Uns vereint das Literarisch-Musische, Anthroposophisch-Therapeutische. Es sind das Gebiete, die uns durch Ausbildung, Beruf und Neigung, durch innere Berufung verbinden.
Was uns aber am meisten interessiert, ist das gemeinsam erlebte Gespräch, das Wort, das Schweigen, die Stille, die Meditation, das Schicksal. Das Wort, das an der Schwelle des Sterbens sich metamorphosiert durch die Logos-Kraft, ist unerschütterlich, ist Geburt. Wir erleben das Gedicht als möglichen Ort dieser Verwandlung des Lebens in eine geistige Form; so kann Leben und Leben in Fülle entstehen. Von dieser Perspektive aus interessieren uns Literatur, geisteswissenschaftliche Forschung, Biographik, Kunst.
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Antwerpen, den 1. Juli 2023. Am ersten Tag der diesjährigen Sommerferien, die hier zum Glück noch immer zwei Monate dauern, veranstaltete der Sektionskreis Belles Lettres in der Hiberniaschool (Waldorfschule Antwerpen, Belgien) ein Kolloquium zu dem Thema Wesen und Methodik der Schönen Wissenschaften. Der kleine Kreis kommt regelmäßig für den Forschungsaustausch und vertiefende Gespräche über Themen der Schönen Wissenschaften zusammen. Er besteht aus Christine Gruwez, Wilbert Lambrechts, Elze Rens und Vera van Ighem.
Statt mit der eigenen Arbeit nach außen zu treten, was der Kreis jährlich durch Vorträge und Aufführungen macht, wurde diesmal die Form eines Kolloquiums gewählt. Anlass zu diesem Gespräch war (und ist) der nahende hundertste Geburtstag der Weihnachtstagung. Tatsächlich liegt dieses welthistorische Ereignis im Leben der Anthroposophie zugleich auch der heutigen Bedeutung und Praxis der Schönen Wissenschaften zugrunde. Die Wiedergeburt dieser Disziplin, die bereits im 18. Jahrhundert ihren Namen bekam, aber deren Geschichte bis in die antiken, alten Mysterien zurückzuverfolgen ist, ist in ihrer heutigen Form als eine Neuschöpfung Rudolf Steiners zu betrachten. Ohne ihn, ohne die Weihnachtstagung, gäbe es sie vielleicht nicht mehr. Wo liegt ihre heutige Relevanz? Ist sie gewachsen? Brauchen wir sie vielleicht heute noch mehr als damals? «Wissenschaften haben wir genug, aber schöne Wissenschaften!» Dieser Ausruf Rudolf Steiners auf der Weihnachtstagung war das Motto der Veranstaltung. Seine Kraft hat zugenommen.
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