Activity in Israel in areas related to the Section for the Literary Arts and Humanities has existed for many years. But only since January 2023, a group of the section has been officially established in Israel. Our activity in this phase is based on a small group of people involved in teaching general anthroposophy as well as researching and teaching in the field of art and poetics. This group also runs a master's program with a focus on art and anthroposophy. One of our thoughts for future activities is organizing conferences in Israel around the issue of art.
So it shows that the question of the connection between art and anthroposophy is at the center of our work, i.e. the question of the means that spiritual science provides for the study of the artistic element and the artistic work itself, and on the other hand, the means that the art or the artistic element can give to the research sphere.
A question central to our research and work here in Israel is the meaning of crossing the threshold of our time and the event central to that crossing, the return of Christ In the Etheric World (which Steiner describes as the central event of our time), both for the artwork and for the study of art and for understanding the evolution of consciousness and culture in general.
Against this background, the question of the cultural split in thinking, feeling and will, both in the development of western culture (the split in science, art and religion) and within the specific artistic processes, is examined: disintegration processes in modern and postmodern art and Poetry, for example in image, sound and rhythm in poetry.
Other topics that are examined against this background are, for example, the question of metamorphosis in Steiner's art and architecture, the question of sensory perception in relation to art and media, and Steiner's conception of art in the field of tension between the plastic aspect (Goethe) and the musical aspect (Novalis).
The intensive preoccupation with anthroposophy on the one hand and artistic work (and art research) on the other opens up new possibilities for both sides. The basis for the study of culture and art thus becomes a dynamic, lively study of the human being. The essential in the work of art is revealed through the essential in the research of the human being and the world. On the other hand, the internalization of the artistic, plastic-musical element in the thinking activity itself creates the basis for a living understanding of reality. The anthroposophical work of Georg Goelzer is an important help for us.
We are happy about the connection with the section and hope for mutual enrichment with other people and circles of the anthroposophical world.
Iftach Ben Aharon
Das Jahr 2024 steht in Israel im Zeichen des Krieges. Die gemeinsame Aktivität der mit der Sektion verbundenen Gruppe konnte nicht fortgesetzt werden, aber die Aktivität jedes Einzelnen von uns und das Gespräch innerhalb des Lebens ging weiter und vertiefte sich sogar. Auf der ständigen Schwelle von Gefahr, Verletzung, Tod und dem Bösem wird der Mensch verletzlicher und vielleicht auch näher an sich selbst herangeführt. Die Fragen werden dringlicher und der Wunsch, sich selbst und die Welt zu verstehen, verstärkt sich. Wir vier, Avner Hameiri, Amos Ben Aharon, Uri Cohen und ich, arbeiten an der Schnittstelle zwischen allgemeiner Anthroposophie und Kunst und damit auch an den tieferen Fragen, die mit Kunst und Kultur verbunden sind. Der Schock des 7.10.23 warf dringende Fragen im israelischen wie im globalen Kontext auf. Eines der Dinge, die in dieser Zeit auftauchten, und dies kam sehr stark von den Universitäten in den Vereinigten Staaten und Europa, ist die Entstehung einer basislosen Kultur. Besonders in den Fakultäten, die der Sektion für Schöne Wissenschaften, den humanistische Studien, entsprechen, entstand ein Bewusstseinsabgrund. Die Auseinandersetzung mit der Frage nach der Wahrheit und ihrer erkenntnistheoretischen Grundlage und Umsetzung in den verschiedenen Bereichen, wurde für uns sehr bedeutsam. Im Folgenden gebe ich einen kurzen Überblick über das, was mir die Gruppenmitglieder über ihre Arbeit in diesem Jahr geschrieben haben.
Avner Hameiri unterrichtet Malerei und Anthroposophie an verschiedenen Orten in Israel und leitet eine Malschule in Harduf. In diesem Jahr arbeitete er an seiner Masterarbeit im Fach Philosophie in Tel Aviv. Die Arbeit befasst sich mit Rudolf Steiners künstlerischer Auffassung mit besonderem Schwerpunkt in den bildenden Künsten. Die Arbeit untersucht den Zusammenhang und den Unterschied zwischen Steiners Erkenntnistheorie, wie sie in der Philosophie der Freiheit dargestellt ist, und seiner künstlerischen Auffassung.
Amos Ben Aharon arbeitet seit einigen Jahren im Rahmen seiner Promotion über Steiners dramaturgische Auffassung. Zwei Perspektiven bilden die Grundlage seiner Forschung: die von Steiner geschriebenen Mysteriendramen (die Amos auch ins Hebräische übersetzt hat) und die von ihm entwickelte ästhetische Auffassung. Die Forschung befasst sich auch mit einem Vergleich mit Mysterienspielen im antiken Griechenland und der griechischen Tragödie der klassischen Zeit sowie mit dramatischen Auffassungen in der Neuzeit einschließlich des 20. Jahrhunderts. Im Zentrum der Arbeit stehen Elemente der Metamorphose und Transformation sowie die Untersuchung des antiken und modernen Katharsisbegriffs mit seinen jeweiligen Umkehrungen. Gleichzeitig unterrichtet Amos Anthroposophie an verschiedenen Orten in Israel mit Schwerpunkt auf der Frage des inneren Weges und des Karmas.
Uri Cohen, der das Studio Pegasus gegründet hat und leitet, und in dem umfangreiche Aktivitäten in den Bereichen Kunststudium, Anthroposophie und Waldorf-Pädagogik stattfinden, spricht über das Bestreben, eine gegenseitige Befruchtung zwischen dem Künstlerischen und dem Geisteswissenschaftlichen zu schaffen. Er versucht, aus den neuen Möglichkeiten heraus zu gestalten, zu denken und zu lehren, die sich aus dem Ereignis der Wiederkunft im Zusammenhang mit der Öffnung der Lebenssphäre, d.h. des sich verändernden prozesshaften Elementes, des Elementes der Metamorphose, ergeben. «Die Malerei, die ich suche», schreibt Uri, «strebt danach, aus der Welt der bildlichen Darstellungen in eine musikalische Welt der Beziehungen, einer lebendigen Aktivität, hinauszugehen, aus der schließlich ein Bild entsteht, das nicht im Voraus bekannt ist und sich aus der Aktivität heraus offenbart.»
Ich selbst (Iftach Ben Aharon) forsche, neben meiner Lehrtätigkeit in der Anthroposophie, zur Frage der Erkenntnis im Zusammenhang mit den humanistischen Studien. Aus der Krise der Ereignisse des 7.10. entstand für mich umso mehr die Frage nach der Grundlage für die wissenschaftliche Auseinandersetzung in den humanistischen Studien. In einem Kurs, den ich in diesem Jahr in Harduf gebe, untersuchen wir das gegenwärtige, postmoderne und progressive Denken im Lichte der Philosophie der Freiheit von Steiner, um zu versuchen, eine erkenntnistheoretische Grundlage zu entwickeln, die auf der denkenden, individuell-universellen Aktivität des Ichs beruht.
Die Lehr- und Forschungstätigkeit von uns vieren findet in einer Zeit der Bewusstseinsverdunkelung hier in Israel statt, mit dem Wunsch, Keime eines anderen, transformativen Denkens zu schaffen, das auf die Wurzeln der Konflikte gerichtet ist, auch wenn nicht immer direkt und offen. Wege des Lichts in dem kulturellen Chaos, in dem wir leben, zu schaffen und zu stärken.
Iftach Ben Aharon
Iftach Ben Aharon
iftachben @gmail.com