Anthroposophie und Wissenschaft in den Schönen Wissenschaften

Selbstbegegnung und Gemeinschaftsbildung

Aus dem wissenschaftlichen Kontext heraus ist ein Übergang in die geisteswissenschaftliche Forschung der einzelnen Fachdisziplinen der Schönen Wissenschaften (Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte, Geschichte, Philosophie, Sprachwissenschaft usw.) zu leisten. Dieser muss aus dem jeweiligen Untersuchungsgegenstand heraus so nachvollziehbar sein, dass er keinen Erkenntnisbruch darstellt. Damit dies gelingt, ist abzuklären, was geisteswissenschaftliche Forschung ist, auf welchen Voraussetzungen sie beruht und was die jeweiligen akademisch-wissenschaftlichen Ansätze dazu beitragen. Diese Anschlussfrage ergibt sich daraus, wenn die geisteswissenschaftliche Forschung die akademisch-wissenschaftliche Forschung in den einzelnen Gebieten erweitern und befruchten kann.

Rudolf Steiner hat in den Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung und später in verschiedenen fachwissenschaftlichen Vorträgen immer wieder auf die Notwendigkeit der Anschlussfähigkeit von akademischer Wissenschaft und Geisteswissenschaft verwiesen. Für die naturwissenschaftlichen Gebiete hat er Perspektiven entwickelt, auch für die Geschichtswissenschaft, Sozialwissenschaft, Philosophie, Sprachwissenschaft und Psychologie. Für die Literatur- und Kunstwissenschaft liegt wenig vor. Es gilt, diese Hinweise Steiners fortzuführen und weiterzuentwickeln – ein Desiderat unserer heutigen Wissenschaftsgesellschaft mehr noch als vor 100 Jahren.

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