Humanisierung des Menschen durch Literatur

Selbstbegegnung und Gemeinschaftsbildung

Literatur verändert die Welt nicht, aber sie kann unser Verhältnis zur Welt verändern. Sie lässt uns in andere Welten eintreten und andere Perspektiven einnehmen. Literatur ist Gespräch mit der Erde, dem Himmel, mit anderen Menschen – Toten und Lebenden. Sie ist Spur der Vergangenheit, Spiegel der Gegenwart und Blick in die Zukunft. Dadurch übt sie in ein komplexes Denken ein, stiftet Empathie und ermöglicht, das eigene Handeln anhand des fremden Handelns zu überdenken.

Die dargestellte Welt – sei es in Form von Romanen, Erzählungen, Gedichten – beruht auf gestalteter Sprache. Die Frage, wie etwas erzählt wird, wie der Gedanke zur Erscheinung kommt, ist, offen oder versteckt, der Mittelpunkt jedes Schreibprozesses. Wenn wir als Lesende unseren Blick auf die Gestaltung richten, können wir diesen Schöpfungsprozess mitvollziehen. Als gestaltende Kraft reicht das Wort und so mit ihm der Schriftsteller wie auch der Leser in den Bereich der Schöpfung hinein und an den Uranfang heran.

Wie Literatur durch die verschiedenen Schichten an die gestaltbildenden Kräfte des Menschen rührt und diese anregt, wird an Werken der Weltliteratur vom Mittelalter bis zur Gegenwart exemplarisch entwickelt.

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