Transhumanismus und Digitalisierung als Herausforderung an das Menschsein

Trans- und Posthumanismus begreifen den Menschen als Übergangswesen, das in naher Zukunft in Maschinen überführt wird, so dass eine Maschinenkultur die jetzige Daseinsform ablöst. Die diesen Vorstellungen zugrunde liegenden Denkmuster werfen grundsätzliche Fragen in Bezug auf den Menschen und seine Beziehung zu der ihn umgebenden Welt auf: Was unterscheidet den Menschen von einer Maschine? Welche Bedeutung hat der Leib als Voraussetzung für das Ich-Erleben und seine Erkenntnistätigkeit?

Eine weitere Fragerichtung zielt auf die Fähigkeitsbildung: Welche Fähigkeiten werden benötigt, um die virtuelle Welt von der realen unterscheiden zu können? Damit ist verknüpft, wie wir lernen, so mit den technischen Errungenschaften umgehen zu können, dass wir sie nutzen, ohne selbst benutzt zu werden und alle Verantwortung und Freiheit abzugeben.

Die Auswirkungen des transhumanistischen Menschenverständnisses und Weltbildes sowie die damit verknüpfte Digitalisierung ist in allen Lebensbereichen spürbar. Es gibt keinen Bereich, der sich diesen Fragen entziehen könnte, keine Forschungsfrage, die davon unberührt bliebe. So hat sich aus dem Forschungsprojekt über die Humanisierung des Menschen durch Literatur, in der das Thema Menschenbild ein Teilaspekt ist, die Frage nach den Zielen, die die Transhumanisten verfolgen, herauskristallisiert.

Weitere Details zum Forschungsprojekt

 

Kolloquium Technik und Transhumanismus

Die Sektion für Schöne Wissenschaften hatte in Fortführung zweier Tagungen zum Transhumanismus vom 4. bis 5. September 2020 zum Kolloquium Technik und Transhumanismus eingeladen. Es war ein Zwischenschritt hin auf ein intendiertes sektionsübergreifendes Projekt des Goetheanums „Zukunftsperspektiven für Natur und Mensch in einer technisierten Welt. Durch Beobachtung, Kunst und Meditation die Erde als lebendigen Organismus erfahren“.

Beitrag zum Kolloquium von Dr. Edwin Hübner, Professor für Medienpädagogik an der Freien Hochschule Stuttgart – Seminar für Waldorfpädagogik.
Bericht in der Wochenschrift Das Goetheanum

Gespräch zur Frage des Transhumanismus

Die Gesprächsreihe «Leben und Gesellschaft im Umbruch» am Goetheanum begann am 19. April 2021, eingeladen waren Edwin Hübner, Professor für Medienpädagogik, und Andreas Luckner, Professor für Philosophie. Mit Christiane Haid sprachen sie zur Frage des Transhumanismus.

Link zur Videoaufzeichnung des Gesprächs «Menschlicher Geist und Künstliche Intelligenz – Was bringt uns der durch die Corona-Krise beschleunigte Digitalisierungsschub?»
Link zum Artikel  «Wer ist der Mensch» in der Wochenschrift «Das Goetheanum» Nr. 12/2021