Die Entwicklung einer «Christus-Michael-Sprache» (Rudolf Steiner) und das Verständnis der Anthroposophie nach 100 Jahren

Wie können die im Werk Steiners liegenden Verständnisherausforderungen für Menschen, die der Anthroposophie begegnen, transparent und fruchtbar gemacht werden? Der Abstand von mehr als 100 Jahren bringt es mit sich, dass bestimmte zentrale Themen heute auf ein anderes Vorverständnis treffen als damals. Rudolf Steiner selbst weist immer wieder darauf hin, dass es in seinen Texten und auch Vorträgen auf das «Gestaltende», das WIE des Ausgesagten ankäme und weniger auf das WAS. Zugleich erwähnt er in den Leitsätzen, dass eine «Christus-Michael-Sprache» zu entwickeln sei, die der Sprache der Naturwissenschaften an die Seite gestellt werden solle. Die Frage ist, was diese zukünftige «Christus-Michael-Sprache» ist und wie sie mit dem geforderten «Gestaltenden» zusammenhängt.

Rudolf Steiner erwähnt zwar, dass die «Christus-Michael-Sprache» das «Wesen des Menschen», die «Entwicklung des Menschen» und das «Werden des Kosmos» umfasst, zugleich aber ist deutlich, dass dieses Wissen zur Erfahrung werden muss, indem der Mensch durch das Wort selbst, das heißt, durch die Gestaltung des Wortes hindurchgeht. Ein sprachlicher Schulungsweg ist zu durchlaufen, der an den Mysterien von Ephesus anknüpft, demjenigen Ort, an dem Johannes den Prolog des Evangeliums schrieb.

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